Das Rheintal hat neben den zwei grossen Flüssen Rhein und Rheintaler Binnenkanal unzählige Bäche die bei starkem Niederschlag über die Ufer geraten können. In den letzten Jahren wurden daher verschiedene Massnahmen getroffen oder stehen vor der Realisierung. Das grösste Risiko ist das Überlaufen des Rheins. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Kanton St. Gallen und dem Vorarlberg wurden drei verschiedene Phasen festgelegt, die einen fixen Ablauf haben.
Nach starken Niederschlägen kann es bei fast allen Gewässern zu Überschwemmungen kommen. Berg- und Wildbäche können zusätzlich Schwemmgut – Schlamm, Geröll und Baumstämme, aber auch Gegenstände wie Mülltonnen usw. – mitreissen. Die Kraft von Wasser und Schwemmgut kann massive Schäden und Zerstörung an Gebäuden anrichten. Nässe kann zudem Innenausbauten und technische Einrichtungen im Gebäude zerstören.
Verlassen Sie betroffene Räume wie Keller oder Einstellhallen, aber auch Lifte. Meiden Sie die Nähe von Gewässern. Fliessendes Wasser ist viel stärker als es scheint, es kann Sie oder Ihr Fahrzeug mit sich reissen.
ÜBERWACHUNG RUND UM DIE UHR
Nutzen Sie die verschiedenen Alarmdienste und bleiben Sie informiert. Kostenlos und direkt auf Ihr Handy / Mail.
Gut vorbereitet auf hochwasser?
- Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.
- Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
- Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
- Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn z. B. an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
- Besorgen Sie ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser, ein batteriebetriebenes Radio, eine Taschenlampe, einen Campingkocher und eine Campingtoilette. Halten Sie Ihre wichtigsten Dokumente bereit.
- Denken Sie auch an Insektenschutzmittel, falls nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge ins Haus kommen.
Sind sie im
überflutungsbereich?
Mit dem Überflutungschecker können Sie dies einfach und schnell überprüfen
RICHTIG HANDELN BEI HOCHWASSER – IM HAUS
- Behalten Sie die Ruhe und Besonnenheit. Prüfen Sie, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
- Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
- Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
- Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller.
- Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
- Telefonieren Sie jetzt nicht mehr mit dem Mobiltelefon – ausser bei unmittelbarer, direkter Gefahr. Das Netz wird sonst überlastet und kann zusammenbrechen
- Kommunizieren Sie über SMS, WhatsApp oder social Media.
RICHTIG HANDELN BEI HOCHWASSER – IM AUTO
- Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
- Keine Hektik – fahren Sie ruhig und bedächtig los.
- Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.
- Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht.
- Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum verursacht große Schäden.
- Verfolgen Sie weiterhin die aktuellen Meldungen – im Autoradio.
- Stellen Sie sich auf Verzögerungen und Staus ein – bewahren Sie auch in solchen Situationen Ruhe.
- Befolgen Sie genau die Anweisungen der Einsatzkräfte.
RICHTIG HANDELN BEI HOCHWASSER – RETTEN SIE LEBEN
- Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
- Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
- Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen in überflutenden Gebieten nicht mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.
- Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.
- Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.
GANZ WICHTIG!
Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen.
Machen Sie sich frühzeitig Gedanken über:
- die Versorgung Kranker oder Hilfebedürftiger. Können Sie diese Personen rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuieren. Wohin?
- die Evakuierung von Haustieren.
- die „Rollenverteilung“ für den Notfall. Wer macht was?
- die Möglichkeiten, sich mit Nachbarn oder anderen zu besprechen, wenn Telefon und Mobilfunk ausfallen. Sprechen Sie mit Nachbarn Not- und Gefahrenzeichen ab.
VERHALTEN NACH DEM HOCHWASSER
- Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist, damit Sie keine Schäden am Gebäude verursachen. Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung.
- Räumen Sie Wasserreste und Schlamm aus dem Haus und trocknen Sie die Räume so schnell es geht, um Bauschäden oder Schimmel zu vermeiden. Nutzen Sie Heizgeräte für das Trocknen. Sie können gemietet oder ausgeliehen werden.
- Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten. Verständigen Sie bei mit Schadstoffen (z. B. Öl) verunreinigten Gärten oder Feldern die zuständigen Behörden.
- Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachmann überprüfen.
- Wenn Schadstoffe wie Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr.
- Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden.
Detailierte Informationen zum Projekt Rhesi erhalten Sie auf der Website der internationalen Rheinregulierung.